Bei einem kürzlich erfolgten Besuch im Integrationszentrum “Leuchtturm” in Barmstedt konnten wir uns im Gespräch mit Dr. Thomas Kahlert vom Verein ”Flüchtlingshilfe Barmstedt e.V.” und der Migrationsbeauftragten Andja Zdravac-Vojnovic aus erster Hand über die aktuelle Arbeit für Geflüchtete in Barmstedt und Umgebung informieren.
Der “Leuchtturm” hat sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der sozialen Arbeit in Barmstedt etabliert und kann auf die Unterstützung engagierter Barmstedter Bürger*innen und ehrenamtlicher Kräfte setzen.
Mit der Aufenthaltsdauer der Geflüchteten ändern sich allerdings auch die Aufgabenstellungen für den Verein, der seit 2015 aktiv ist.
Nachdem es zunächst um elementarste Hilfestellungen für die Geflüchteten ging, um fern der Heimat Fuß zu fassen und Asyl beantragen zu können, steht mittlerweile vielfach praktische Lebenshilfe im Vordergrund bspw. im Umgang mit dem Bundesamt für Migration & Flüchtlinge und der Agentur für Arbeit.
Die Beschäftigung mit Aufenthaltsbewilligungen, Familienzusammenführungen oder Abschiebungen ist aufwendig und kompliziert und nimmt daher zeitlich einen immer größere Teil der Arbeit ein. Deshalb wünscht sich der Verein dringend weitere ehrenamtliche Helfer*innen, um auch die weiterhin anstehende Willkommensarbeit im ausreichenden Maße gewährleisten zu können.
Besonders schwierig stellt sich zudem die Wohnraumsituation dar, da der Bedarf an bezahlbarem und ausreichendem Wohnraum, gerade auch für Familien, das Angebot weit überschreitet und menschenwürdiges und angstfreies Wohnen als “Schlüssel zur Integration” angesehen wird.
Auch das Thema Abschiebung beschäftigt den Verein und seine Helfer*innen zunehmend. Besonders problematisch wird die Tatsache beurteilt, dass Asyl- und Abschiebeverfahren für junge Menschen, sobald sie das 18. Lebensjahr vollendet haben, getrennt vom Verfahren der restlichen Familie behandelt werden. Dabei sei der Ausgang des Verfahrens oft genug “Glückssache” – je nachdem, welcher Richter über den Fall zu entscheiden habe.
Als erfreulich wird die unbürokratische Unterstützung und die Wertschätzung des Vereins durch die Stadt Barmstedt wahrgenommen. Vonseiten der politischen Parteien wünsche man sich aber ein größeres Interesse und einen intensiveren Austausch.
Als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden wir die Arbeit des Vereins weiterhin nach Kräften politisch unterstützen und danken allen ehrenamtlich Tätigen für ihr unermüdliches Engagement.
Wir freuen uns zudem, den Verein ”Flüchtlingshilfe Barmstedt e.V.” mit einer kleinen Spende in Form eines dringend benötigten Computermonitors, den wir im Rahmen unseres Besuchs überreichen durften, unterstützen zu können.
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